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Marko Arnautovic – Die umfassende Spieleranalyse

Marko Arnautovic – Die umfassende Spieleranalyse

SPIELANLAGE | Die Kolumne von Coach David Goigitzer

 

Einer der kontroversesten österreichischen Fußballer der letzten Jahre in der, natürlich, subjektiven Analyse. Bei kaum einem Spieler gehen die Meinungen so weit auseinander wie bei Arnautovic. Ich versuche in diesem Artikel seine Eigenschaften so gut wie möglich darzustellen.

 

Biografie Marko Arnautovic

Neben David Alaba ist Marko Arnautovic der bekannteste aktive Fußballer aus Österreich. Geboren ist er 1989 in Wien, ist zurzeit also mit 26 Jahren im besten Fußballalter. Seine Stationen in der Jugend waren der Floridsdorfer AC, FK Austria Wien, First Vienna FC und SK Rapid Wien. Bis auf den FAC wurde er bei jeder seiner Nachwuchsstationen „gegangen“. Dies lag natürlich nicht an fehlendem Talent, was in Wien und Umgebung schon früh bekannt war. Eher lag es am Verhalten, über das durch viele Anekdoten mehr oder weniger wahrheitsgemäß immer noch in Wien, das ja bekanntlich ein Dorf ist wo sich jeder kennt, erzählt wird. 2006 rettete er sich mit 17 Jahren nach Holland zum FC Twente Enschede, fern von allem schlechten Einfluss. In 32 Spielen erzielte er 27 Tore für die Jugendabteilung von Twente, bis er endlich in den Profikader aufstieg.

Seine statistisch erfolgreichste Zeit hatte er eben auch dort, in 44 Spielen erzielte er bis 2010 12 Tore, legte 10 auf. Nach zwei Saisonen folgte eine Leihe 2009/10 zu Inter Mailand, wo er kaum Einsätze verbuchen konnte, auch aufgrund einer schweren Verletzung noch vor Beginn der Saison. 2010 führte ihn sein Weg zu Werder Bremen, wo er 72 Spiele bestritt und 14 Tore erzielte. Arnautovic‘ Verhalten wurde in dieser Zeit immer wieder in Frage gestellt, „Eskapaden“ leistete er sich hinsichtlich Strafzettel und ähnlichem. Meiner Meinung nach unnötiger Kleinkram, der von den Medien oft skandalisiert wurde. Sogar eine Suspendierung, gemeinsam mit Eljero Elija, brockte er sich ein. Wie überall war auch in Bremen die Meinung über Arnautovic gespalten, einige hatten ihn schnell aufgegeben, andere warteten immer noch auf eine Leistungsexplosion. Diese Hoffnungen wurden genährt durch starke, jedoch seltene Auftritte, wie zum Beispiel gegen den VFL Wolfsburg  und den VFB Stuttgart. Alles in allem war dies für den SV Werder Bremen (wahrscheinlich zurecht) nicht genug, sodass man ihn abgab. Dies ergab 2013 einen Transfer zu Stoke City in die Premier League. Dort scheint er eine gute Form gefunden zu haben, in den Medien hört man nur wenig über sein persönliches Leben, umso öfter aber über gute Leistungen überwiegend am Flügel in einem 4-2-3-1, im österreichischen Nationalteam sowie bei Stoke selbst.

 

Statistik

Marko Arnautovic wurde lange, nämlich schon in jungen Jahren, fehlende Defensivarbeit vorgeworfen. In der Jugend, bei Bremen und auch im Nationalteam. Dies hat teilweise auch gestimmt, da er immer wieder Szenen hatte, in denen er gegen den Ball nicht mit half, weil er mit sich selbst und seinen Fehlern bzw. seinen Mitspielern haderte. Für mich hatte er, aufgrund seiner Schnelligkeit und gleichzeitig starken Körperkonstitution, aber immer ein enormes Potential in der Defensive. Er hat auch immer wieder Szenen, in denen er scheinbar so verärgert über einen Ballverlust ist, dass er sofort energisch gegenpresst. Dies wird von seinen beiden Trainern, Steve Bruce und Marcel Koller jeweils richtig eingesetzt, da beide Teams ein zumindest situatives Gegenpressung spielen, was Arnautovic‘ Fähigkeit gut entgegenkommt. Statistisch ist sein Wille zu Tacklings, aber auch seine Ungestümtheit durchaus zu belegen wie nachfolgend erkennbar ist.

 

 

arnaut stats def

 

Statistiken sind natürlich ohne Vergleiche nur wenig wert. Arnautovic geht im Vergleich zu seinem Teamkollegen Xherdan Shaqiri (0.8) in mehr Tacklings, hat gleich viele Bälle abgefangen und foult öfter als der Schweizer (0.4). Vor allem letzteres ist seiner bereits erwähnten, ungestümen Art des Zweikampfes geschuldet. Offensichtlich ist Marko Arnautovic aber jedoch nicht so scheu in einen Zweikampf zu gehen, wie ihm vor allem in Österreich oft vorgeworfen wird. Der Vergleich zu Marco Reus von Borussia Dortmund, wo Gegenpressing bekanntlich groß geschrieben wird, ist auch interessant. Reus bestreitet weniger Tacklings (0.7), fängt aber deutlich mehr Bälle ab (1.7). Er begeht auch weniger Fouls (0.3) als der Österreicher. Vor allem der Wert der abgefangen Bälle kann durchaus etwas sein, indem sich Marko Arnautovic verbessern kann. Seine prinzipielle Spielübersicht könnte hinlänglich genutzt werden. Durch sein rigoroses attackieren werden Gegner jedoch oft gebremst, sodass vielleicht nicht er, sondern einer seiner Mitspieler den Ball im Anschluss gewinnen kann. Beeindruckend ist aber vor allem das, für seine Körpergröße, ineffektive Kopfballspiel. Bei Eckbällen steht er stets an der Strafraumgrenze, ist eher für zweite Bälle zuständig. Dies ist ein Hinweis darauf, dass seine Trainer sein Kopfballspiel für ausbaufähig halten. Er springt auch bei Abstößen oft unter Bälle, Kopfballtore sind somit ebenfalls rar gesät (jedoch: Ehre wem Ehre gebührt, gegen Deutschland erzielte er ein Kopftor).

 

arnaut stats off

Arnautovic erzielte in dieser Saison bisher 7 Tore und 2 Assists, Willian von Chelsea (und brasilianischer Nationalspieler) sogar um ein Tor weniger und ebenso viele Assists. Interessant sind ebenfalls die Vergleiche über das Dribbling und die KeyPasses, also Pässe die zu Torchancen führen. Willian dribbelt im Schnitt 1.9 Mal und spielt 1.8 KeyPasses pro Spiel, Arnautovic ist mit 1.5 bzw 1.2 an den Werten durchaus nahe dran, in einer zwar diese Saison erfolgreicheren, jedoch spielerisch weniger starken Mannschaft.

 

Spielstil, Rolle und Aufgaben

Marko Arnautovic gehört zu den technisch besten Spielern, die Österreich zu bieten hat. Zu seinen ausgeprägtesten Fähigkeiten zählt sein 1vs1. Er ist sehr trickreich, explosiv im Antritt und seine Ballführung, bevorzugt mit dem rechten Außenrist, kann er in hohem Tempo sehr eng vollziehen.

 

 

Die hohe Geschwindigkeit die er am Ball aufnehmen kann nutzt er oft, um plötzliche Tempowechsel durchzuführen, den Gegner aussteigen zu lassen und nach innen zu ziehen. Arnautovic wurde vor allem bei Werder Bremen oft im Zentrum aufgeboten, dies schien aufgrund seiner guten Schusstechnik durchaus logisch, jedoch erzielt er mehr Tore, wenn er vom Flügel kommt. Arnautovic‘ Tore erzielt er ironischerweise kaum aus dem linken Halbraum, obwohl er vorher oft nach innen zieht und von dort abschließt. Leider sind Markos Abschlüsse zwar sehr scharf, jedoch häufig nicht genau genug, er trifft dann nur den Torwart oder verfehlt das Tor. Eine der Lieblingsmittel im technisch/taktischen Bereich ist für Arnautovic das Ball-Behaupten bzw. Abschirmen. Durch seinen starken Körperbau und seine enge Ballmitnahme sowie –führung kann er oft in hektischen Situationen Tempo rausnehmen, den Ball behaupten und Mitspielern beispielsweise die Chance zum Nachrücken geben.

 

 

Arnautovic ist auch einer der Österreicher, der das Andribbeln des Gegners am extremsten praktiziert. Er dribbelt oft auf Gegner zu, bindet diese und bietet (im Nationalteam zum Beispiel oft Christian Fuchs) seinen Mitspielern die Möglichkeit des Hinterlaufens. Arnautovic wird oft vorgeworfen, dass er das Spiel langsam macht durch unnötige „Hakerl“, wie wir Österreicher es gerne nennen. Jedoch verschleppt er das Spiel oft nur dann, um mit plötzlichen Tempowechsel mit scharfen Pässen oder schnellen Doppelpässen den Gegner aus der Ordnung zu bringen .

 

 

Arnautovic ist in diesem Sinne durchaus ein Spielmacher, wenn auch von den Ballkontaktzahlen nicht so dominant wie Spieler im Zentrum. Manchmal aber sind Markos Geistesblitze so abstrakt, dass sie Mitspieler gar nicht verstehen und ein Ballverlust die Folge ist. Arnautovics Trainer wissen es, seine Fähigkeiten richtig einzusetzen, im Nationalteam sowie auch bei Stoke City läuft er oft am linken Flügel auf, wo er mit seinen ebenfalls kreativen Mitspielern Positionen rochiert. Ab und an kann man immer wieder Flanken sehen, vor allem Marc Janko und Peter Crouch profitieren von seinen extrem scharfen, geschossenen Zuspielen. Durch seine Dynamik und Zweikampfbereitschaft verfolgt Arnautovic seine Gegenspieler oft mannorientiert bis in die eigene Hälfte, er ist nicht selten an der eigenen Cornerfahne zu finden. Zu seinen fixen Aufgaben scheint eben auch das Andribbeln der Gegner zu sein und das Kreieren von Überzahlsituationen. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass ihm im Positionsspiel gewisse Freiheiten gegeben werden, da er defensivtaktisch weniger Stärken hat als in der Offensive. Außerdem trifft er oft was sein Timing von Läufen und Abspielen betrifft sowieso instinktiv die richtige Entscheidung.

 

Fazit

Arnautovic hat nüchtern  betrachtet enorme Qualitäten. Die eines Straßenfußballers, der ja vor allem in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht ist. Sein Charakter ist jedoch sicher nicht der einfachste und ist meiner Meinung nach, so wie ich es aus der Distanz beurteilen darf, der eines gereiften Schönwetterfußballers. Er (und sicher auch seine derzeitigen Trainer) hat es geschafft, seine Leistungen zu stabilisieren und sein Temperament in die richtigen Bahnen zu leiten. Mit 26 ist er nicht mehr der Allerjüngste. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass seine Entwicklung weiterhin bergauf gehen kann, wenn sie einhergeht mit charakterlichem und karrierebetreffendem Fortschritt. Seine Exzentrik und Ausgefallenheit in manchen Aktionen, wie zum Beispiel der Abbruch eines Dribblings und das Stehen bleiben vor einem Gegner, kann zwar als „Showmacherei“ wahrgenommen werden, ist aber immer noch öfter Mittel zum Zweck, als man vielleicht auf den ersten Blick sehen möchte. Ein richtiger „Käfigkicker“, und ich bin froh, dass wir im Nationalteam so einen haben. Ahja, und „Ferserl“ macht er auch gern ;)

 

 

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