Streitpunkt: “Dehnen im Fußball”
Beim Thema Dehnen gehen die Meinungen von Sportwissenschaftlern, Ärzten und Trainern, weit auseinander. Während sportwissenschaftliche Erkenntnisse unterschiedliche Deutungen zulassen, schwören Trainer seit vielen Jahren darauf, dass das Dehnprogramm fest zu einer Trainingseinheit bzw. zum Aufwärmen gehört.
Prinzipiell werden beim Dehnen zwei Ziele verfolgt. Zum Einen eine allgemeine Beweglichkeitserhaltung, zum Anderen eine Vorbereitung des Muskels auf die bevorstehende Belastung. Je nachdem, was man genau als Ziel verfolgt, sollte man die Haltezeiten der einzelnen Übungen variieren. Vor einem Wettkampf sollte eher kurz gedehnt werden, d.h. die Dehnung nicht länger als fünf Sekunden gehalten werden. Geht es um die allgemeine Beweglichkeit, kann auch bis zu fast einer halben Minute gedehnt werden. Die kurze Dehnung bewirkt quasi eine Aktivierung des Muskels für den anstehenden Wettkampf. Bei regelmäßiger statischer Dehnung dagegen wird eher ein mittel- bis langfristiges Ziel der allgemeinen Beweglichkeitsverbesserung angestrebt.
Mangelnde Beweglichkeit führt zu einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit, da Extrembewegungen, wie sie vor allem in Wettkampfsituationen vorkommen, den Körper auf hohe Belastungsproben stellen. Der „Trend“ im Fußball geht übrigens in letzter Zeit in Richtung dynamisches Dehnen, das heißt die Kombination aus klassischen Dehnübungen und dynamischen, fußballspezifischen Bewegungen.
Was stets beachtet werden sollte: Wenn gedehnt wird, dann immer Agonist und Antagonist nacheinander, also erst den einen Muskel und dann seinen Gegenpart. So kann muskulären Dysbalancen entsprechend vorgebeugt werden. Hier die wichtigsten Dehnübungen im Überblick.